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Ansprache bei der Trauerfeier für Eduard Harant

Deutsche Seiten, 26. 7. 2025

Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Verwandte, Freunde, Mitarbeiter und Kollegen von Eduard Harant,

es ist mir eine große Ehre, hier heute sprechen zu dürfen. Herrn Harant habe ich seit mehr als dreißig Jahren nicht nur gut gekannt, sondern in höchster Achtung gehalten. Sein Tod erfüllt mich mit tiefer Trauer. In diesem wunderschönen Dom befinde ich mich in einer ähnlichen Situation zum zweiten Mal. Vor 21 Jahren nahm ich hier an der Trauerfeier für den Bundespräsidenten Thomas Klestil teil – und heute stehe ich hier für Eduard Harant.

Er war kein Bundespräsident von Österreich. Er war ein außergewöhnlicher, hochgeschätzter Mensch, eine beeindruckende und starke Persönlichkeit, die für viele Menschen eine große Autorität war. Vor allem war er ein guter und liebenswürdiger Mensch der „alten Schule“.

Seit unserem ersten Treffen waren wir – und auch unsere beiden Familien – eng miteinander befreundet. Mein langjähriger Freund und Kollege Dr. Weigl schrieb mir nur wenige Minuten nach der Nachricht von Eduard Harants Tod: „Ich habe nie einen größeren Patrioten Tschechiens gesehen als den Wiener Tschechen Eduard Harant.“ Meine kurze Ergänzung ist: „Nicht nur in Österreich, sondern auf der ganzen Welt.“ Er war – implizit – der beste Botschafter Tschechiens in Österreich.

Er hat nie in Tschechien gelebt, und doch war sein Tschechisch nicht nur hervorragend, sondern vollkommen, absolut. In unserem Land hat er viele Freunde. Er hat vielen Menschen geholfen – hier in Wien eine gute Ausbildung zu erhalten, oder eine Arbeitsstelle zu finden. Er unterstützte viele in schwierigen Lebenssituationen.

Als Staatspräsident habe ich ihm die Präsidentenplakette verliehen, mein Nachfolger im Amt den Masaryk-Orden. In beiden Fällen wollte Herr Harant diese Ehrungen nicht annehmen. Beim zweiten Mal musste sogar die Auszeichnung der österreichische Botschafter in Prag übernehmen. Ich verstehe das. Eduard Harant wollte nie im Rampenlicht stehen. Ihm war es wichtiger, echte und positive Dinge zu bewirken.

Er wird uns fehlen. Er fehlt uns schon jetzt. Wir werden ihn niemals vergessen.

Václav Klaus, Wien, die Domkirche St. Stephan, 26. Juli 2025

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