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9 Fragen : Interview in "Die Weltwoche"

Deutsche Seiten, 26. 7. 2007

Herr Präsident, der Klimawandel ist derzeit das meist diskutierte Thema. Sie indessen behaupten, die globale Erwärmung sei ein Mythos von Umweltfundamentalisten. Warum?

Der Klimawandel ist zu einem Modethema geworden. Viele Politiker und einige Wissenschaftler benützen es, ohne an die globale Erwärmung zu glauben.

Ist die heutige Erwärmung keine Tatsache?

Die Fakten sind nicht eindeutig. Im letzten Jahrhundert stieg die globale Durchschnittstemperatur nur um 0,6 Grad Celsius. Das ist zu wenig für eine Panik. Es ist auch kein Geheimnis, dass die Erde in der Vergangenheit viel wärmeres Klima hatte, als heute. Die zweite Frage ist, ob die heutige milde Erwärmung tatsächlich durch menschliche Tätigkeiten verursacht wird. Das wissen wir noch nicht. Was ich für bedrohlich halte, ist dieser Environmentalismus, der zu einer Religion geworden ist, die die spontane Entwicklung der Menschheit bremsen will. Die Verfechter dieser Ideologie wollen eine Gesellschaft schaffen, die durch hunderte von Vorschriften und Verboten gefesselt ist. Dadurch wird die Freiheit zum Opfer fallen.

Sie sind Ökonom, nicht Klimaexperte. Woher nehmen Sie die Kompetenz, so radikal zu sein?

Meine Position ist ganz normal. Es überrascht mich immer wieder, wenn manche Leute darin etwas Radikales sehen. Mein Thema ist auch nicht Klimatologie. Mir geht es um eine Analyse der Konsequenzen eventueller Klimaveränderungen; um eine Analyse der menschlichen Anpassungsfähigkeit, um eine Analyse der Kosten, die der Kampf mit den Klimaschwankungen mit sich bringt. Im Zentrum steht für mich der Mensch, sein Verhalten, seine Motive.

Würden Sie der These zustimmen, dass sich die Politiker deshalb auf das Klima stürzen, weil sie kein anderes Thema finden, das so konsensstiftend und vage ist?

Die Natur zu schützen und für künftige Generationen zu bewahren ist die Pflicht von uns allen. Trotzdem bin ich überzeugt, dass ein aufrichtiges Interesse für den Klimaschutz in der Rhetorik vieler Politiker nur eine Nebenrolle spielt.

Sie, Herr Klaus, scheinen sich polemisch mit der Gegenthese profilieren zu wollen.

Ich bin der Meinung, dass die Freiheit bedroht ist. Und Freiheit ist das Hauptthema unserer Zeit und das Thema meines Lebens. Viel mehr Polemik und Aggressivität spüre ich auf der Seite meiner Gegner.

Umweltaktivisten machen das forcierte Wachstumsdenken in der Wirtschaft für den Klimawandel verantwortlich. Richtig?

Das Wirtschaftswachstum ist die Lösung der Umweltprobleme, nicht ihre Ursache.

Inzwischen hat das Thema auch in der Wirtschaft hohe Priorität. Was kann und soll eine Firma zum Klimaschutz beitragen?Verschiedene Unternehmen wollen politisch korrekt sein. Darum ist dieses Thema für sie eine politische Karte, die sie von Zeit zu Zeit ausspielen. Für viele Firmen ist das auch höchst rentabel: Die Regierung gibt ihnen – mit Subventionen – falsche Signale über die Profitabilität.

Warum beschäftigt Sie das Thema so stark?

Es macht mir Sorgen, wie sehr sich einige Leute bemühen, die Welt und die Menschheit auf Grund einiger umstrittener Daten und Hypothesen auf eine neue Basis zu stellen. Wie sie voraussagen, was in der Welt geschieht und geschehen wird, und wie sie ganz extreme Vorschriften und damit auch eine Begrenzung der Freiheit durchsetzen wollen. Für mich ist das kein marginales Thema, und auch keine Vorsätzlichkeit oder der Versuch, mich zu profilieren.

Sie haben ein Umwelt-Buch geschrieben. Was haben Sie der Welt an Neuem noch zu sagen?

Mir geht es nicht um die Messung von Temperatur, auch wenn dies natürlich eine Rolle spielt. Vielmehr geht es mir darum, ob der Mensch an den klimatischen Veränderungen einen Anteil hat, und ob sein Einfluss tatsächlich so gross ist, dass die vorherrschende Hysterie rechtfertigt ist. Es geht darum, ob die Gesellschaft heute ihr Verhalten ändern und riesige Summen ausgeben soll, deren positive oder auch negative Effekte vielleicht erst in hundert Jahren sichtbar sein werden.

Die Weltwoche, 26. Juni 2007

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